sobota 6. února 2010

4. 2. 1920 – Ein Gedenktag des Hultschiner Ländchens

Česky
Ein Gedenktag derer, die unfreiwillig das Heimatland, das Hultschiner Ländchen verlassen mussten, ein Tag derer, die sich nicht freiwillig und demokratisch entscheiden konnten, in welchem Staat sie leben wollen.
Vor 90. Jahren betraten die Soldaten des mehr als repräsentativ wirkenden 3. Mährischen Regiments das Hultschiner Ländchen auf Grund des 43. Vertrages von Versailles. Die Bevölkerung ignorierte diesen „Umzug“ vollkommen und verließ nicht einmal ihre Häuser. Der bevollmächtigte Kommissar Josef Šrámek betrat also ein Land, das ihn nicht willkommen hieß. Der Einzug wurde als eine Rückkehr zum Mutterland deklariert. Niemand von der Bevölkerung wurde jedoch befragt, ob er/sie zum Bestandteil eines anderen Staates, einer anderen Kultur werden konnte. Ein Plebiszit wurde von der tschechoslowakischen Seite nicht einmal erwähnt. Es wäre sowieso nicht einmal möglich gewesen danach zu fragen. Die Resultate waren schon vorher bekannt und niemand hätte sich für die Rückkehr zum Mutterland ausgesprochen. Die tschechoslowakischen Ämter bewiesen durch Druck und Nicht-Einhaltung der Gesetze, dass sich der nationale Staat der Tschechoslowaken eher mehr als eine kolonisierende Weltmacht benahm als ein „Befreier vom preußischen Joch“. Verlust am taktvollen politischen Benehmen, nationale Engstirnigkeit einiger tschechischer Politiker, Rücksichtslosigkeit, Erschaffung einer Schrecken-Atmosphäre, Verlust am sozialen Mitgefühl und Mangel an Bereitschaft, die Frage der Anstellung von den „Preußen“ zu lösen, das alles hatte schon vorher zum Sieg der deutschen Partei in der Region geführt. Dieser Tag sollte dem Andenken derer gewidmet werden, die sich vor dem Unrecht beugen mussten. Der Gedanke einer Rückkehr zum Mutterland mochte an und für sich gut gedacht werden. Praktisch wurde diese Rückkehr nicht auf eine geeignete Art und Weise und wohl mit den ungeeignetesten Mitteln und durch ungeeigneteste Personen durchgeführt. Schmerzhafte Wunden werden noch lange heilen und die Enttäuschung wird sich schwer ins Vertrauen verwandeln können.
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Fr. Chocholaty-Gröger